Bahnhof Plochingen

Plochingen Bahnhof

Plochingen, im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg gelegen, profitiert als Kleinstadt von der Nähe zur Landeshauptstadt. Stuttgart ist von der Station Plochingen Bahnhof nur 19 Kilometer entfernt und daher für Bahnreisende leicht zu erreichen. Ab dort steht einem das ICE-Netz mit seinen schnellen Verbindungen in alle Himmelsrichtungen zur Verfügung. Die Anbindung erfolgt von Plochingen aus über Regionalverbindungen, in deren weiterem Verlauf aber auch direkt bis Tübingen, Ulm oder München gereist werden kann. Nach Stuttgart ist es nur eine Viertelstunde, Tübingen erreicht man in einer Dreiviertelstunde und in einer knappen Stunde ist man in Ulm. Ab dort sind es bis München nur noch eineinhalb Stunden mit dem ICE. Will man nach Hamburg, steigt man in Stuttgart um und erreicht die Waterkant in fünfeinhalb Stunden. Plochingen ist insofern ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt im Landkreis und verbindet die Neckar-Alb-Bahn mit der Filstalbahn, zwei wichtige Regionalstrecken der Gegend um Esslingen. Das 1907 erbaute Empfangsgebäude ist großzügig gestaltet und weicht in seiner Gestaltung von klassischen Bahnhofsgebäuden ab. Neben dem beeindruckenden Mittelbau verfügt das Bahnhofsgebäude über zwei unterschiedlich hohe Flügelbauten und einem Uhrturm mit Kupferdach auf dem westlichen Anbau.

Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Plochingen Bahnhof

Plochingen kann auf eine beachtliche Geschichte zurückblicken. Bereits 1146 wurde der Ort in einer Urkunde des Königs Konrad III. von Hohenstaufen erwähnt. Heute ist der Verkehrsknotenpunkt Plochingen Bahnhof nicht nur für den Zugverkehr, sondern auch den S-Bahn-Betrieb Stuttgarts von Bedeutung, denn im Bahnbetriebswerk Plochingen werden die Fahrzeuge technisch gewartet. Der Reisende hat es vom Bahnhof nicht weit zur Altstadt. Keine dreihundert Meter entfernt ist man bereits am Marktplatz mit seinen wunderbar erhaltenen Fachwerkbauten. Das Alte Rathaus, ein alemannischer Fachwerkbau, wurde 1530 erbaut und verfügt über eine große Terrasse mit Freitreppe. Gleich daneben steht das Frühmesserhaus von 1549 mit einer reichverzierten fränkischen Renaissance-Fachwerkfassade. Exponate Plochinger Heimatgeschichte findet ihr im Grafschen Haus mit seinem schönen Sandsteinportal und einem wertvollen, im Flachrelief beschnitzten Fachwerk. Und täglich dreimal erklingt vom Haus "Grüner Baum" nebenan das Glockenspiel von 15 Bronzeglocken. Die frühgotische Ottilienkapelle unterhalb des Marktplatzes ist das älteste Plochinger Bauwerk aus dem Jahr 1328.

Ein paar Schritte weiter entdeckt man dann, dass Plochingen nicht nur im Alten verhaftet ist. Ein Toilettenhäuschen der besonderen Art, "les toilettes", mit farbenfroher und pfiffiger Bemalung, wurde vom berühmten Zeichner Tomi Ungerer gestaltet. Und bunt geht es auch am Ende der Fußgängerzone weiter. Dort steht das Wohnhaus "Unterm Regenturm", dessen Fassade der Wiener Künstler Friedensreich Hundertwasser gestaltet hat. Der 33 Meter hohe Turm ist bereits vom Bahnhof aus zu sehen und fasziniert mit farbigen Keramikbändern, leuchtend bunten Terrakottasäulen und Bäumen, die aus Erkern wachsen. Und wer meint, eine Kleinstadt habe kulinarisch nicht viel zu bieten, wird in Plochingen eines Besseren belehrt. Ob gutbürgerlich, italienisch, fernöstlich oder schwäbisch, in Plochingens Altstadt werden alle Bedürfnisse befriedigt.