Oldenburg liegt im westlichen Niedersachsen und ist über Bremen schnell zu erreichen. Von dort aus sind es gerade einmal eine halbe Stunde Bahnfahrt. Durch die Anbindung an das Fernverkehrsnetz mit der IC-Linie nach Hannover und Leipzig und einzelnen ICE-Verbindungen nach Dresden und München kann man aber auch aus anderen Richtungen bequem in vier bis sechs Stunden mit dem Zug nach Oldenburg reisen. Dabei wird man nach der Ankunft mit einem besonders schönen Hauptbahnhof im Jugendstil belohnt, mit einer gelungenen Kombination aus zeitgenössischer Architektur und heimatbezogener Stilprägung. Der Eingangs-Mittelbau ist einem typisch oldenburgischen Bauernhaus nachempfunden und die Rundbogen-Fensterfront symbolisiert die großen Türen vieler Oldenburger Höfe.
Wer mit dem Zug nach Oldenburg reist, entdeckt ihren Charme schon bei der Anfahrt, denn die Stadt liegt auf der Höhe des Meeresspiegels zwischen weitflächigem Moor und Marschland. Oldenburg selbst kann sich freuen, dass im Krieg nur wenige Häuser zerstört wurden. So blieben wertvolle Baudenkmäler erhalten, wie der Lappan, das Wahrzeichen Oldenburgs aus dem Jahre 1467, das man vom Bahnhof aus zu Fuß und gut fünf Minuten erreicht. Der 35 Meter hohe Glockenturm mit Renaissancehaube überstand alles Unheil der Vergangenheit unbeschadet. Wer sich von hier aus in die angrenzende Fußgängerzone begibt und aufmerksam schaut, entdeckt an den Fassaden der Geschäfte so manches Schmuckstück. Dazu gehört das Wandgemälde an der Mauer des Hauses "Graf Anton Günther" in der Langen Straße, das den letzten Oldenburger Grafen auf seinem Lieblingspferd darstellt.
Von der Fußgängerzone aus erreicht man in wenigen Minuten das Oldenburgische Staatstheater, ein imposanter Bau aus der Gründerzeit mit antiken Säulenvorbau und einer von weitem sichtbaren großen Kuppel. Von hier aus ist man schnell am Marktplatz mit dem 1888 erbauten Rathaus, und nur ein paar Schritte weiter steht das 1502 erbaute Degodehaus, das als eines der ganz wenigen in Oldenburg den Feuersturm 1676 überstanden hat. Rund drei Minuten Fußweg entfernt trifft man auf den Pulverturm aus dem Jahr 1529. Er ist das einzig noch erhaltene Bauwerk der Oldenburger Stadtbefestigung.
Und dann steht man bereits am Oldenburger Schloss, das heute das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte beherbergt und durch Stilelemente der Renaissance, des Rokoko und des Klassizismus beeindruckt. Wer vom vielen Laufen Hunger bekommen hat, kann in einem der typischen Gasthäuser traditionelle Gerichte, wie Grünkohl mit Kochwurst und Kassler, Labskaus mit Spiegelei oder Fischgerichte genießen. Die Oldenburger mögen es deftig.