Madrid und Barcelona auf jeden Fall, Sevilla und Córdoba unbedingt. Cartagena und Jerez de la Frontera eigentlich auch, allein schon wegen des berühmten Sherrys. Nein, wer mit dem Bus nach Spanien fährt, hat es nicht leicht, zu entscheiden wo er Station machen soll. Im Grunde ist Spanien eine einzige Reise durch die Geschichte von Jahrtausenden. Sevilla beispielsweise, mit den einmaligen architektonischen Hinterlassenschaften der Mauren, wie dem Alcázar von Sevilla, Königspalast aus dem Mittelalter. Oder die drittgrößte Moschee der Welt in Córdoba. Barcelona mit seinen legendären Bauwerken von Antoni Gaudí. Und Madrid mit dem Plaza Major, einst Glaubensgericht während der Inquisition. Zwischen Madrid und Barcelona liegt eine Perle am Ebro: Zaragoza mit den drei Wahrzeichen Basílica del Pilar, Puente de Piedra und dem Fluss selbst. Ein ähnliches Juwel ist Murcia am Segura, mit Barockgebäuden, einem römischen Kastell und arabischen Burgen. Oder Bilbao, ein Kunstmekka dank des Guggenheim-Museums, einem architektonischen Meisterwerk aus Titan und Kalkstein.
Die Busfahrt nach Sevilla endet am ZOB an den Hauptterminals von Sevilla Plaza de Armas oder Prado San Sebastián. Beide sind günstig nahe der City gelegen. Wobei der Terminal Plaza de Armas im Vorteil ist: Der Bus hält fast direkt im Stadtzentrum. Ein kurzer Spaziergang über die Brücke des Guadalquivir und man ist in der unverkennbar orientalisch anmutenden Altstadt mit ihren engen Gassen. Von dort aus gelangt man zu den überragenden Sehenswürdigkeiten, wie dem Alcázar. Das ehemals maurische Fort wurde zu einem überwältigenden Königspalast ausgebaut, mit Arkadengängen, Patio und einer kunstvoll gestalteten Gartenanlage. Hinter dem grandiosen Park erhebt sich die gotische Kathedrale von Sevilla, Weltkulturerbe und eine der größten Kirchen der Welt. Die dazugehörige Giralda, das ehemalige Minarett der maurischen Hauptmoschee, ist das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt. Wenn auch nicht der älteste, so doch der interessante Platz ist der Plaza de España. Der im Halbkreis angelegte, 50 000 qm große Platz liegt an einem Kanal, über den sich vier Brücken spannen, die die alten Königreiche Spaniens repräsentieren.
Praktischer gehts nicht. Wer eine Busfahrt nach Bilbao unternimmt und mit dem Flixbus Bilbaos Terminal Calle Gurtubay erreicht, den größten ZOB, sieht sofort das monumentale Guggenheim-Museum. Es liegt direkt am Nervión im Zentrum der Stadt. Dieser spektakuläre Bau aus Kalkstein, Titan und Glas ist ein klassischer Vertreter der avantgardistischen Architektur. Vor dem Museum steht ein riesiger Puppy des Künstlers Jeff Koons. Der überdimensionale Hundewelpe besteht nur aus Blumen. Das Guggenheim gehört zusammen mit dem metallischen Palacio Euskalduna, einem Kunst- und Veranstaltungszentrum, zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Bilbao. Überhaupt fallen die äußerst progressiven Bauwerke ins Auge, wie die geschwungene Zubizuri-Brücke über den Nervión. Weltberühmte Architekten haben überall ihre Spuren hinterlassen. Wie bei der von Sir Norman Foster entworfenen Metrolinie. Neben all diesen Modernitäten verliert man die Altstadt fast aus dem Auge. Dabei sind die gotische Basilika Begoña, auf einem Hügel im Zentrum gelegen, oder die Kathedrale von Bilbao einen Besuch wert.
Knapp 3 bzw. 4 Stunden dauert die Busfahrt von Bilbao nach Zaragossa, je nachdem, welche Route man wählt. Die längere Strecke führt über die Stadt Pamplona, durch die der Jakobsweg verläuft. Die kürzere Fahrt führt über Miranda del Ebro und Logroño bis Zaragossa. Die Geschichte der kleinen Stadt Miranda del Ebro lässt sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Von Miranda aus führt die Reise durch die berühmte Weinregion Rioja im Tal des Ebro. Weiter geht es nach Logroño, ebenfalls vom Jakobsweg durchquert. Die Stadt ist berühmt für ihre mittelalterliche Brücke Puente de Piedra und das ausgelassene Weinfest San Mateo im September. Nun geht es am Ebro entlang Richtung Zaragossa. Siebenmal pro Tag fahren die Busse vom ZOB Bilbao ab, der erste um 06:30 Uhr, der letzte um 20:45 Uhr.
Besonders malerisch ist die *Busreise von Barcelona nach Tarragona“. 1 Stunde 45 Minuten fährt man am Mittelmeer entlang, das linkerhand glitzert, während auf der rechten Seite die sanften Hügel der Muntanyes de Prades in der Ferne zu sehen sind. Die Fahrt ist sicherlich eine Erholung nach der quirligen Metropole Barcelona mit ihrem ausschweifenden Nachtleben. Man kommt an Sitges vorbei, einem beliebten Badeort, an El Vendrell, dem Hauptort des Weinanbaugebiets Penedès, fährt weiter nach Creixell und Torredembarra bis Tarragona mit seiner berühmten Kathedrale Santa Maria, deren Ursprung auf das Jahr 392 zurückgeht. Dass einst die Römer dort waren, zeigt sich u. a. an den Ruinen der Stadtmauer, dem Amphitheater oder den Überresten einer Wagenrennbahn. Zwischen 06:00 Uhr und 10:00 Uhr fahren täglich sieben Busse ab ZOB Barcelona-Nord.
Das Schöne an Busreisen ist die Entschleunigung. In einem Bus nach Spanien kann man sich herrlich entspannen, stundenlang aus dem Fenster schauen und die Landschaften vorüberziehen lassen, sich in ein Buch vertiefen oder einfach nur seinen Gedanken nachhängen. Das funktioniert ganz vorzüglich, wenn man sich für eine Fahrt von Nürnberg nach Madrid entscheidet. Die Reise dauert immerhin 31 Stunden 20 Minuten. Abfahrt ist am ZOB Nürnberg, Ankunft am ZOB Madrid, entweder in der Avenida America oder in der Avenue Mendez. Abwechslungsreich ist die Reise auf jeden Fall. Die Route führt von Nürnberg über Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg durch das Elsass, über Dijon, Lyon und Montpellier bis Pergignan. Dann geht es auf der spanischen Seite am Meer entlang. Von Figueres über Girona und Lloret de Mar bis Barcelona. Dort steigt man um und fährt über Zaragossa bis Madrid. Die Busse von Eurolines fahren zweimal wöchentlich, in den Monaten Juli und August dreimal, jeweils einmal pro Tag um 13:30 Uhr.
Fast ebenso lange ist man unterwegs, wenn man in den Bus von Freiburg nach Barcelona steigt. Flixbus und Eurolines fahren diese Strecke zweimal täglich, auch an den Wochenenden. Nur unter der Woche gibt es wenige Tage, an denen die Busse nur einmal im Einsatz sind. Bei der Buchung sollte man sich also genau informieren. Die Abfahrtszeiten sind 11:20 Uhr (Reisedauer 22 Stunden 10 Minuten, umsteigen in Mailand), 13:30 Uhr (Reisedauer 29 Stunden 20 Minuten, umsteigen in München) und 14:40 Uhr (Reisedauer 28 Stunden 10 Minuten, umsteigen in München). In den Sommermonaten ist ein weiterer Bus um 12:00 Uhr im Einsatz (Reisedauer 19 Stunden 55 Minuten, umsteigen in Genf). Die Busse fahren am ZOB Freiburg ab und kommen am ZOB Barcelona-Nord an. Ab Freiburg führt die Route kurz durch das Elsass, dann über Belfort nach Besançon, durch schöne Weinlandschaften bis Lyon, über Valence und Montémilar nach Montpellier. Von dort geht es fast die ganze Zeit am Meer entlang bis Barcelona.
Die Busverbindungen innerhalb Spaniens sind exzellent. Denn die über 16 000 Kilometer an Autobahnen und Schnellstraßen werden auch von den Bussen genutzt, die insgesamt mehr als 170 Ziele anfahren. Von Madrid oder Barcelona aus ist fast jedes Eckchen auf der Iberischen Halbinsel erreichbar. Die Busunternehmen ALSA, dieses hat auch Fernbusse im Einsatz hat, Avanza und Hife decken das gesamte innerspanische Busnetz ab. Während ALSA von Nord bis Süd und Ost nach West unterwegs ist, konzentriert sich Avanza auf Kurz- und Mittelstrecken. Ihr Schwerpunkt sind Reisen ab Madrid und Barcelona. Es werden sowohl Expressverbindungen angeboten, als auch Fahrten mit zahlreichen Zwischenstopps. Hife-Busse sind vorwiegend in Katalonien unterwegs.
Die Busse selbst, ob von ALSA, Avanza oder Hife, sind geradezu luxuriös. Sie sind hervorragend ausgestattet und haben alles, was man für längere Strecken benötigt. Klimaanlage, WiFi, normale und XL-Sitzplätze, Steckdosen. Die bequemen Bussessel sind in Einer- und Zweierreihen angeordnet. Bei entsprechend frühzeitiger Buchung kann man auch sein Fahrrad mitnehmen. Hife erlaubt sogar Kajaks, die auf dem Dach mitfahren. Viele Busse bieten Musik und TV an, selbst einen Imbiss kann man sich an Bord kaufen. Die Fahrkarten müssen überall im Voraus gekauft werden, denn es ist nicht möglich, Tickets im Bus zu lösen.
Wie es sich für Metropolen gehört, ist auch der öffentliche Nahverkehr in Madrid und Barcelona bestens ausgebaut. In Madrid etwa stehen Metro, Stadt- und Schnellbusse zur Verfügung. Rasch und unkompliziert kommt man damit zu den Sehenswürdigkeiten der Metropole. Mit dem Cercanías-Vorortbahnsystem gelangt man in die Vororte und die weitere Umgebung von Madrid. Die Busse haben meist ihre eigenen Busspuren, sodass sie nicht im Verkehr stecken bleiben. Metro, Bus, S-Bahn und Tram sind für den Stadtverkehr in Barcelona im Einsatz. Besonders liebenswert ist die Tramvia Blau, eine historische Straßenbahn, die auf den Berg Tibidabo klettert. Die modernen Trams sind überall im Stadtgebiet unterwegs.
Wer preisgünstig mit dem Bus die spanischen Metropolen erkunden möchte, kauft sich am besten einem City Pass, den es in jeder Großstadt gibt. Für 69 Euro bietet etwa der City Pass Barcelona einen Hop on hop off Bus (wahlweise 24 oder 48 Stunden), mit freiem Eintritt in die Sagrada Familia und den Park Güell, sowie Rabatte von über 20 Prozent für Eintrittskarten von Museen und anderen Sehenswürdigkeiten. Grundsätzlich ist Busfahren in Spanien sehr preisgünstig. So kommt man von Barcelona nach Madrid schon für rund 30 Euro. Wer mit dem Bus über Land reist, sollte sich mit ein paar Eigentümlichkeiten vertraut machen. Allgemeine Fahrpläne etwa sucht man vergeblich, da jede Busgesellschaft mit etwas Glück einen eigenen Fahrplan am Schalter hat. Ansonsten erkundigt man sich am besten am Informationsschalter.
Von den Hauptreisezeiten sollte man die Finger lassen, dann kommt man auch zu günstigen Tickets. Da in Spanien viele Fernbusse verkehren und nur begrenzte Kontingente an preiswerten Fahrkarten haben, sollte man mindestens 90 Tage im Voraus buchen. Nicht selten sind die Preise auch von der Nachfrage abhängig. Besonders günstig kommt man oft weg, wenn man eine Strecke in zwei Fahrten aufteilt. Manchmal gibt es nämlich Sonderangebote für ein Streckenteil. An Wochenenden und Feiertagen sind die Tickets alle etwas teurer. Dann wiederum gibt es verrückte Sonderaktionen, in denen Tickets für einen Euro verschleudert werden. Um die zu finden, muss man allerdings viel Glück haben. Und immer wieder im Internet bei den Busanbietern nach Gutscheinen schauen.
Mit Trainline kann man online schnell und unkompliziert günstige Tickets kaufen. Der Ablauf ist einfach und mit ein paar Klicks hat man schon seine Fahrkarte. Zunächst Abreisestadt und Wunschziel eingeben. In diesem Fall wären das entweder Madrid oder Barcelona. Jetzt auswählen, ob man eine einfache Fahrt oder ein Rückticket möchte. Den Reisetag in der Monatsübersicht im Kalender aussuchen, falls mehrere Personen mitfahren, Anzahl und Alter angeben. Jetzt den Suchen-Button drücken und Sie sind bei den Reisezeiten, wo man die Abfahrtszeiten auswählen kann. Anschließend wird gebucht und bezahlt. Entweder mit Visa, Mastercard, Amex oder PayPal.