Der Bahnhof Erlangen in Mittelfranken ist der älteste der Stadt und Haltepunkt für IC und ICE. Mit dem Zug nach Erlangen zu gelangen, ist daher kein Problem und lohnenswert obendrein. Allein schon das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude von 1844 bietet ein beeindruckendes Entree in die bayerische Stadt. Der eingeschossige Bau aus Sandsteinquadern wurde ab 1868 aufgestockt und mit einer Veranda aus der Neurenaissance versehen. So sehenswert wie der Bahnhof ist auch Erlangen selbst mit der barocken Innenstadt, die zu den am besten erhaltenen in Deutschland gehört. Und mit der Bahn ist die fränkische Metropole leicht zu erreichen: eineinhalb Stunden von München aus, knapp fünf Stunden von Hamburg und zweieinhalb von Stuttgart.
Wenn ihr aus dem Zug nach Erlangen am Bahnhof aussteigt, stellt ihr schnell fest, dass sich die Stadt bestens zu Fuß erkunden lässt. Es ist ein Katzensprung ins Stadtzentrum mit dem Markt- und Schlossplatz, wo das ganze Jahr über beliebte Feste stattfinden. Im Zentrum stehen der Paulibrunnen und das Markgrafendenkmal, das erste Standbild Deutschlands, zu Ehren eines Universitätsgründers. Gleich dahinter erhebt sich das Schloss von 1686 mit einer der ersten barocken Gartenanlagen Frankens. Mitten in dieser Parklandschaft steht der auffällige Hugenottenbrunnen, 1706 erbaut.
Nahe des Paulibrunnens findet ihr das Kunstpalais, das mit zeitgenössischen Grafiken und Fotografien beeindruckt. Etwas weiter nördlich vom Marktplatz steht das Stadtmuseum, in dem ihr alles über Erlangen erfahrt, das erstmals 1002 urkundlich erwähnt wurde. Als König Wenzel eine Münzstätte errichtete und Erlangen 1398 die Stadtrechte verlieh, begann der Aufschwung. Im Mittelalter gehörte das Städtchen zunächst zum Königreich Preussen, fiel dann aber 1810 an das Königreich Bayern. Einen Besuch ist auch das Markgrafentheater nördlich des Schlossgartens wert. Es ist das älteste bespielte barocke Theater in Süddeutschland. Davor erstreckt sich der Botanische Garten der Friedrich-Alexander-Universität. Rund 4000 Arten werden hier kultiviert. Von Hochgebirgspflanzen über mediterrane Gewächse bis hin zu einem Gewürzgarten mit alten Kulturpflanzen.
Sightseeing macht hungrig und durstig. Dagegen hilft eines der berühmten Erlanger Biere und dazu gehört natürlich eine Brezen. Oder ihr nehmt „Vier im Weckla“, was nichts anderes ist, als vier kleine Würstchen im Brötchen. Besonders Hungrige sind mit Schäufele (Schweineschulter) und Kartoffelklößen auf der sicheren Seite.