Jedes Jahr im Sommer strömen Segelbegeisterte aus der ganzen Welt nach Kiel, um live bei der „Kieler Woche“ alte und neue Schiffe in Aktion zu sehen. Doch auch abseits des Segelevents lohnt es sich, mit dem Bus nach Kiel zu fahren. Die nördlichste Großstadt Deutschlands wird nur durch die Kieler Förde von Dänemark getrennt. Maritimes Flair, eine entzückende Altstadt sowie zahlreiche Attraktionen für jedes Alter machen die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein zu einer Destination für die ganze Familie. Besucher können ganz gemütlich zu Fuß durch die älteste Fußgängerzone Deutschlands schlendern oder mit dem Bus zum Kreuzfahrtschiffterminal fahren und die Riesenkreuzer bewundern.
In Kiel wird der ursprüngliche ZOB zurzeit grundlegend umgebaut und modernisiert. Die Bauphase soll voraussichtlich im Sommer 2018 beendet sein. Bis dahin halten alle Fernbuslinien am Interims-ZOB an der Bahnhofstraße auf Höhe der Gablenzbrücke. Von hier sind es lediglich 9 Gehminuten bis zum Hauptbahnhof Kiel. Da der vorübergehende ZOB mit Toiletten ausgestattet ist, kann man sich nach einer langen Busfahrt direkt nach der Ankunft erfrischen. Dank des Busunternehmens FlixBus kommt man aus ganz Deutschland mit dem Bus nach Kiel. Eine Fahrt von Hamburg in die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt dauert 1 Stunde und 35 Minuten. Von Berlin nach Kiel kommt man mit dem Bus schon ab gemütlichen 5 Stunden. Bis zu 19-mal pro Tag verkehren die gelbgrünen KIELIUS-Busse zwischen dem Hamburger Airport, Neumünster und Kiel. Eine ideale Lösung für alle, die Flug und Busfahrt miteinander verbinden möchten.
Ob an Land oder zu Wasser – Kiel lässt sich auf unterschiedlichste Weise erkunden. Besucher haben die Wahl, ob sie Schloss, Kunsthalle und Hafen zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, einem Taxi oder per Fahrrad erreichen wollen.In Kiel fuhr im Jahr 1985 die letzte Straßenbahn. Jedoch punktet die Stadt mit zahlreichen weiteren Fortbewegungsmitteln: Urlauber, die im Frühling, Sommer oder Herbst mit dem Bus nach Kiel kommen, können die Kieler Förde vom West- bis zum Ostufer mit einem der Förderschiffe der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel mbH (SFK) überqueren. Eine Schifffahrt darf man in der Kreuzfahrthochburg natürlich nicht verpassen. Wie auf einer Hafenrundfahrt erlebt man dank des öffentlichen Nahverkehrs die Stadt Kiel vom Wasser aus. Fahrkarten für die SFK sind am Verkaufsschalter an der Bahnhofsbrücke in der Kaistraße oder auf den Schiffen selbst beim Bordkassierer erhältlich. Allerdings bekommt man an Bord nur Einzelkarten. Für jede Fahrkarte erhebt die SFK einen Bordzuschlag in Höhe von 1,00 Euro für Erwachsene und 0,50 Euro für Kinder.
Die KVG Kieler Verkehrsgesellschaft mbH ist für den Busverkehr in der Küstenstadt zuständig. Sechs Orts- und 25 Stadtbuslinien befördern Urlauber und Einwohner durchs Stadtgebiet sowie das Kieler Umland. Es gibt 700 Haltestellen, sodass alle Highlights der Stadt ganz einfach mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar sind. Eine Einzelfahrt im Stadtbereich kostet 2,60 Euro, für eine Mehrfahrtenkarte mit vier Fahrten zahlt man insgesamt 9,20 Euro. Wer sich den ganzen Tag Zeit nehmen möchte, um Kiel zu erkunden, sollte sich eine Tageskarte für 7,80 Euro oder eine Kleingruppenkarte für 14,00 Euro kaufen, die ab 9:00 Uhr morgens und für bis zu fünf Personen gültig ist. Touristen, die mit dem Bus durch die Landeshauptstadt fahren, sollten beachten, dass man beim Busfahrer lediglich Einzelkarten sowie Tages- und Kleingruppentickets bekommt. Wer sich für eine andere Ticketoption entscheidet, muss diese am Automaten kaufen. Rund 30 Taxiunternehmen sind in Kiel unterwegs. Falls man sich also ein wenig Privatsphäre und Luxus gönnen möchte, muss man nicht weit bis zu einem Taxistand laufen oder lange auf sein Taxi warten. Die Fahrer bringen Reisende zuverlässig ans Ziel und man kann sich unabhängig vom Busfahrplan fortbewegen.
Die Umsteiger & Radstation am Kieler Hauptbahnhof ermöglicht es Einheimischen und Urlaubern, ganz zentral hochwertige Fahrräder auszuleihen. Für 7,50 Euro radelt man mit einem einfachen Fahrrad durch Kiel. Ein gutes Rad mit sieben oder mehr Gängen leiht man sich für 9,00 Euro pro Tag am Hauptbahnhof aus. Beim Fahrradverleih Kiel sind die Drahtesel schon ab 4,50 Euro für 24 Stunden erhältlich. Frische Brise und sportliche Betätigung – da kann die Fahrradtour mit der ganzen Familie sofort starten.
Nach der Ankunft mit dem Bus in Kiel am Interims-ZOB ist es ein gemütlicher Spaziergang von 11 Minuten zum Hauptbahnhof im Stadtzentrum. Hier ist Shopping sieben Tage die Woche möglich. An der Touristeninformation erhalten Besucher Sightseeing-Tipps und eine Karte für ihren Rundgang. Vorbei an dem Einkaufszentrum am Sophienhof, rund um die Querpassage und Holstentörn geht es zur Stadtgalerie Kiel, wo moderne europäische Kunst ausgestellt wird. Nicht weit entfernt befindet sich Deutschlands erste Fußgängerzone, die Holstenstraße. Die historische Straße wurde bereits im 13. Jahrhundert angelegt und erstreckt sich im Stadtzentrum zwischen Altem Markt und Ziegelteich. Im Jahr 1953 wurde der erste Teil der Straße zur verkehrsfreien Zone erklärt. Schon von weitem erblickt man den 106 Meter hohen Turm des Alten Rathauses. Viertelstündlich erklingt vom Turm, der nach dem Vorbild des Markusturms in Venedig errichtet wurde, ein Glockenspiel. Das Opernhaus am Rande des Hiroshimaparks ist seit 1993 denkmalgeschützt und ist Spielstätte des örtlichen Theaters. Rund um den Alten Markt in der Altstadt reihen sich zahlreiche Cafés, Restaurants und Bars aneinander. Nach einer kulinarischen Pause geht die Besichtigung von Kiel weiter: Da mit dem Bau der St. Nikolai Kirche bereits kurz nach der Stadtgründung um 1242 begonnen wurde, handelt es sich um das älteste Gebäude der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Nur wenige Schritte weiter betritt man das Stadtmuseum Warleberger Hof an der Dänischen Straße. In dem Adelshaus aus dem 17. Jahrhundert erfahren Kultur- und Geschichtsinteressierte Wissenswertes über die Kieler Vergangenheit. Obwohl das ursprüngliche Kieler Schloss im Zweiten Weltkrieg abbrannte, lohnt sich ein Abstecher zur heutigen Event- und Konzertlocation. Durch den Schlossgarten flaniert man in Richtung des Zoologischen Museums, der Kunsthalle sowie des Alten Botanischen Gartens nördlich des Stadtzentrums. Familien mit Kindern sollten das Aquarium Geomar besuchen. Vorbei am Sporthafen Seeburg und dem Kreuzfahrtterminal Ostseekai an der Seegartenbrücke geht es anschließend zurück gen Innenstadt. Mit ein bisschen Glück kann man beeindruckende Kreuzfahrtschiffe bei der Ein- und Ausfahrt bestaunen, während man am Sartorikai und Schwedenkai entlangschlendert.