Brandenburg an der Havel

Nur 51 Minuten ist die namengebende Stadt des Landes Brandenburg von Berlin entfernt. So lange benötigen die Züge der Deutschen Bahn im Durchschnitt von Berlin nach Brandenburg an der Havel. Zahlreiche Museen erinnern hier an die lange Geschichte des Ortes. In einem Freilichtmuseum sehen Sie ein nachgebildetes Dorf der mittelalterlichen Slawen. Im Dommuseum ist jene Urkunde zu sehen, in der Berlin zum ersten Mal erwähnt wurde. Das Stadtmuseum erinnert mit einem Teil seiner Sammlung an die reichhaltige Spielzeuggeschichte von Brandenburg an der Havel. Der aus Blech gefertigte Kletteraffe Tom ist dabei Star der Dauerausstellung. In einer Außenstelle des Museums – im Steintorturm – erzählen die Exponate über die Geschichte der Havelschifffahrt. Der Turm bietet gleichzeitig einen schönen Blick auf die Stadt. Das Industriemuseum bietet die Gelegenheit, einen riesigen Siemens-Martin-Ofen aus nächster Nähe zu betrachten. Auch dem ehemaligen Hersteller von Motorrädern und Automobilen Brennabor ist eine Ausstellung gewidmet. Die Stadt kann auch vom Wasser aus erkundet werden: Vom Salzhofufer unterhalb der Johanniskirche legen Stadtrundfahrten ab.

Cottbus

Eine Reise nach Cottbus ist ein Ausflug zu den Pyramiden. In einem Schlosspark sind hier eine Land- und eine Seepyramide zu sehen. Mit dem Zug dauert die Reise von Berlin nach Cottbus im Durchschnitt 1 Std. 48 Min. Am Bahnhof Cottbus angekommen, bringt Sie ein Bus – die „Pücklerlinie“ – zum Schloss Branitz und dem Fürst-Pückler-Park. Die nach ihrem Erbauer benannte Gartenanlage beinhaltet zwei Erdpyramiden, wovon eine auf einem See zu schwimmen scheint. In ihr ist Fürst Pückler begraben, der sich vor allem durch die Gestaltung der Gärten rund um seine Schlösser einen Namen machte. Unweit der Pyramiden erstreckt sich der Tiergarten von Cottbus. Unter den 170 Tierarten sind eine Fülle von Stelz- und Wasservögeln zu finden, die sich in der Wasserlandschaft wohlfühlen. Eine ehemalige Pioniereisenbahn – heute nennt man sie Parkeisenbahn – bringt Sie zum Planetarium von Cottbus und damit wieder zum Stadtkern zurück. In diesem ist das Staatstheater Cottbus sehenswert, das in einem sezessionistischen Jugendstil errichtet wurde. Das Stadtmuseum erzählt nicht nur über die Stadtgeschichte, sondern auch über die Zukunft. So wird hier über den Cottbuser Ostsee berichtet, der durch die Flutung eines Tagebaus entstehen soll.

Eberswalde

Der Name ist Programm. Eberswalde trägt den Beinamen Waldstadt und ein Eber ist sogar das Wahrzeichen der Stadt. Die Fahrt von Berlin nach Eberswalde dauert mit der Bahn im Durchschnitt 50 Minuten. Gleich im Bahnhof Eberswalde begrüßt die Skulptur des Spritzkuchenjungen die Besucher der Stadt. Diese Statue erinnert an eine weithin bekannte Spezialität: der Eberswalder Spritzkuchen, ein in Fett frittiertes Gebäck aus Brandteig. Ein bemerkenswertes Industriedenkmal in der Nähe von Eberswalde ist das Schiffshebewerk in Niederfinow. Hier überwinden die Schiffe die Höhenunterschiede nicht durch herkömmliche Schleusen. Stattdessen werden sie wassersparend in entsprechenden Wasserkammern auf die richtige Höhe gehoben. Dieses technische Meisterwerk ist mit einem Bus vom Bahnhof Eberswalde erreichbar. Der eingangs erwähnte Eber ist in Wahrheit ein 54m hoher Montagekran, der nach dem Wappentier der Stadt benannt wurde. Das technisch beeindruckende Gerät dient heute als Aussichtspunkt im Familiengarten Eberswalde. Für Freunde der Architektur sind die Kupferhäuser in der Messingwerksiedlung interessant. In den 1930er Jahren experimentierte man hier mit Fertigteilhäusern, die zur Gänze aus Blechen gefertigt wurden.

Lübbenau/Spreewald

Durch Berlin fließt die Spree und das macht Lust, einmal einen Ausflug in den Spreewald zu unternehmen. Erster Anlaufpunkt dazu ist Lübbenau, das auch den Beinamen „Tor zum Spreewald“ trägt. Die Strecke Berlin – Lübbenau ist mit durchschnittlich 1 Std. 17 Min. schnell zurückgelegt. Die Stadt verfügt über den größten Hafen an der Spree innerhalb des Spreewaldes. Eine Fahrt mit dem Boot durch den Spreewald ist etwas Besonderes, da diese hier noch durch Staken mit Holzstangen vorangetrieben werden. Von der Altstadt sind es rund 2km bis zum Spreewalddorf Lehde, das Fontane einst als Venedig im Taschenformat bezeichnete. Ein Teil der Häuser steht auf Inseln und ist nur per Kahn erreichbar. Sogar der Müllmann kommt hier mit einem Boot vorbei. Einige alte Höfe sind im Freilichtmuseum Lehde zusammengefasst, das auch eine historische Kanuwerkstatt zeigt. In einem Gurkenmuseum wird dem wohl bekanntesten Produkt der Umgebung eine Ausstellung gewidmet: die Spreewaldgurke. Der Eisenbahn und dem Handel widmet das Spreewaldmuseum seine Räume. Hier sind Wagen der alten Spreewaldbahn und ein historischer Kaufmannsladen zu sehen.

Oranienburg

Obwohl Berlin mit einer Vielzahl von Gewässern gesegnet ist, locken auch die Seen im Umland. Ein Beispiel dafür ist der Lehnitzsee in Oranienburg. Schnelle Züge legen die Strecke Berlin – Oranienburg in 26 Minuten zurück. Vom Bahnhof Oranienburg ist es ein Spaziergang von 20 Minuten bis zum Seerestaurant im Yachthafen. Das Schloss Oranienburg liegt vom Bahnhof aus gesehen in der anderen Richtung und belohnt den Weg mit einem blühenden Schlosspark. Der Park wurde einst von der Namensgeberin der Stadt, Kurfürstin Louise Henriette von Oranien, errichtet. Seit seiner Nutzung für die Landesgartenschau 2009 erblüht er wieder in den tollsten Farben. Das Leben ist hier sehr entspannt, die Wiesen dürfen zum Ausruhen genutzt werden. Im benachbarten Schlosshafen ist die Staatsyacht „Sehnsucht“ einen Besuch wert. Dabei handelt es sich um die Rekonstruktion eines Schiffes, das in den Jahren 1678/79 für den Kurfürsten Friedrich Wilhelm gezimmert wurde. Bei einem Besuch können Sie aus nächster Nähe nachvollziehen, wie repräsentative Schiffe im siebzehnten Jahrhundert gestaltet wurden.

Potsdam

Eine Liste über Tagesausflüge in Brandenburg wäre nicht komplett ohne die Erwähnung der Landeshauptstadt Potsdam. Diese liegt recht nahe bei Berlin. Bereits nach 23 Minuten haben die schnellsten Züge die Strecke Berlin – Potsdam zurückgelegt. Eine Reise nach Potsdam führt zu wichtigen Orten der Filmgeschichte, aber auch der preußischen Geschichte. Im Filmstudio Babelsberg und im angrenzenden Filmpark bringen Originalkulissen weltbekannte Filme wieder in Erinnerung. Das Filmmuseum im Marstall des Potsdamer Stadtschlosses zeigt dazu die kleinen Details. Das Stadtschloss ist ein guter Startpunkt, um in die preußische Geschichte einzutauschen. Von hier führt ein Spaziergang quer durch die Altstadt zum Schloss Sanssouci und seinen prächtigen Gärten. Die Schönheit der Schlösser lässt sich auch von der Havel aus entdecken. So bietet die Weiße Flotte Potsdam eine Schlösserrundfahrt an. Bleibt noch etwas Zeit, ist das Dampfmaschinenhaus im orientalischen Stil in der Neustädter Havelbucht einen Besuch wert. Seine Pumpen versorgten einst die große Fontäne im Schloss Sanssouci mit Wasser. Ein Bauwerk der ganz anderen Art bildet der Einsteinturm auf dem Telegrafenberg. Das 1924 als Observatorium errichtete Gebäude stellt ein außergewöhnliches Beispiel des Expressionismus dar.

Im Rahmen eines Tagesausflugs in Brandenburg sind Sie immer nahe am Wasser. Schlösser erinnern an die lange Geschichte der Kurfürsten von Brandenburg und der Könige von Preußen. In Museen erfahren Sie alles von der Spreewaldgurke bis zu den Highlights des deutschen Films. Entscheiden Sie sich noch heute für Ihre abwechslungsreichen Tagesausflüge rund um Berlin.