Chiemsee

An heißen Tagen steigt die Lust auf einen Ausflug an einen blauen See. Bayern bietet viele glitzernde Gewässer zur Auswahl, jedoch beeindruckt der Chiemsee mit seinem prächtigen Schloss nicht nur die Wassersportler. König Ludwig II. ließ hier nach dem Vorbild von Versailles ein Residenzschloss auf der Insel Herrenchiemsee errichten. Die prächtige Anlage wurde jedoch nie fertiggestellt. So ist es hier möglich, eine fertiggestellte Prunktreppe mit einer Treppe im Rohzustand zu vergleichen. Die anderen Räume lassen aber keinen Prunk vermissen und beim Spiegelsaal wird die Parallele zu Versailles offenbar. Die Strecke München – Prien am Chiemsee ist mit dem Zug in raschen 58 Minuten zurückgelegt. Für die letzte Meile vom Bahnhof Prien am Chiemsee zum Hafen steigen Sie auf eine Dampfeisenbahn aus dem Jahre 1887 um. Dort angekommen, bringt Sie ein Fahrgastschiff zur Schlossinsel. Viele Gäste lassen es sich nicht nehmen, die Straße zum Schloss mit der Pferdekutsche zu befahren. Ganz so, wie es auch König Ludwig II. es getan hätte.

Augsburg

Nur einen ICE-Sprung ist die Fuggerstadt Augsburg von München entfernt. Die schnellen Züge der Deutschen Bahn benötigen für die Strecke München – Augsburg 27 Minuten. In der Stadt erwarten Sie schwäbische Gastfreundlichkeit und beim Roten Tor das älteste Wasserwerk Deutschlands. Dieses und zahlreiche andere historischen Wasserwirtschaftsanlagen zählen seit 2019 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sehenswert ist auch die Fuggerei. Die seit 1523 bewohnte Anlage gilt als älteste Sozialwohnsiedlung der Welt. Einen schönen Blick auf die Stadt bietet der Perlachturm, der sich gleich neben dem Rathausplatz 70m in die Höhe streckt. Gemeinsam mit dem benachbarten Renaissance-Rathaus bildet er ein prächtiges Ensemble. Blicken Sie am 8. August auf die Stadt, wird Sie die allgemeine Feststimmung überraschen. Dann feiert die Stadt das Augsburger Hohe Friedensfest. Dabei handelt es sich um einen gesetzlichen Feiertag, der nur für das Augsburger Stadtgebiet gilt. In der Stadt am Lech ist auch die Kunst zuhause. Im Glaspalast zeigen drei Museen ihre Sammlungen. Das große Gebäude mit seinen riesigen Fenstern diente früher als Baumwollspinnerei und ist heute ein bedeutendes Industriedenkmal.

Regensburg

Die Reise von der bayerischen Landeshauptstadt ins Mittelalter dauert 1 Std. 37 Min. Solange fährt ein Zug im Schnitt von München nach Regensburg. In dieser Stadt befinden sich 1.500 denkmalgeschützte Gebäude, von denen fast 1.000 in der Innenstadt versammelt sind. Reste der massiven Mauern eines Römerlagers erinnern an die lange Vergangenheit dieses Ortes an der Donau. Die alte steinerne Brücke über den gemächlich fließenden Donaustrom geht sogar auf das 12. Jahrhundert zurück und diente später als Vorbild für die Karlsbrücke in Prag. Der Regensburger Dom gilt als das Hauptwerk der gotischen Architektur in Süddeutschland. Während eines Spazierganges durch Regensburg werden Ihnen die zahlreichen hohen Türme auffallen. Tatsächlich gilt Regensburg als jene Stadt mit den meisten mittelalterlichen Geschlechtertürmen nördlich der Alpen. Einen guten Blick auf die spezielle Dachlandschaft haben Sie vom Nordturm der Dreieinigkeitskirche. Für den kleinen Hunger empfiehlt sich ein Besuch der Historischen Wurstkuchl gleich neben der Steinernen Brücke. Hier werden schon seit 850 Jahren für Vorbeikommende Bratwürste zubereitet.

Nürnberg

Wer gerne mal den Nürnberger Christkindlesmarkt besuchen möchte, kann das auch von München aus tun. Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke München – Nürnberg sind die Züge nur 1 Std. 12 Min. unterwegs. Am Nürnberger Hauptbahnhof angekommen, begrüßt bereits das mittelalterliche Frauentor die Reisenden. Gleich dahinter beginnt die Altstadt und nach einem kurzen Spaziergang ist der Hauptmarkt erreicht. Hier hält das Christkind zur Eröffnung des Weihnachtsmarkts seine Rede. Während des restlichen Jahres ist die fränkische Stadt Nürnberg wegen seiner vielfältigen Museumsszene und der mächtigen Kaiserburg immer einen Tagesausflug wert. Besonders erlebnisreich ist das Germanische Nationalmuseum. Hier vermischen sich die modernen Glasbauten mit den alten Mauern eines Kartäuserklosters. Als Besucher wissen Sie nie, welche Epoche Sie hinter der nächsten Tür erwartet. Unter den alten Gebäuden hebt sich das Tucherschloss hervor. Bei einem Rundgang durch seine Räume erfahren Sie mehr über das Leben der Patrizierfamilie Tucher. Gern besucht wird auch das Albrecht-Dürer-Haus, in dem eine rekonstruierte Werkstatt viel über das Wirken des Künstlers an seinem letzten Arbeitsort erzählt.

Würzburg

Die oben erwähnte Stadt Nürnberg ist der ideale Startpunkt für einen Tagesausflug im nördlichen Bayern. Wobei die Einwohner in diesen Landesteilen zu Recht darauf hinweisen werden, dass sie Franken sind. Diese Franken entlang des Mains verstehen sich sehr gut auf die Herstellung eines vorzüglichen Weins, wie Sie sich in Würzburg persönlich überzeugen können. Die Strecke Nürnberg – Würzburg legt die Deutsche Bahn in 1 Stunde zurück. Unweit des Würzburger Hauptbahnhofes erstreckt sich mit dem Würzburger Stein eine der größten Einzelweinlagen Deutschlands. Bei einer Wanderung entlang der Rebstöcke genießen Sie einen wunderbaren Blick auf die Stadt und auf die mächtigen Mauern der Festung Marienberg. Etwas filigraner wirkt hingegen das Mauerwerk der barocken fürstbischöflichen Residenz. Diese lädt dazu ein, ihre prächtigen Räume mit UNESCO-Welterbestatus zu besichtigen. Die Arbeiten von Giovanni Battista Tiepolo im Treppenhaus der Residenz gelten als das größte zusammenhängende Deckenfresko der Welt. Nach so viel Kulturgenuss lässt es sich in lokalen Weinstuben herrlich entspannen. Weinkenner halten in Würzburg nach dem Wein im Bocksbeutel Ausschau.

Bamberg

Bierliebhaber werden im oberfränkischen Bamberg glücklich. Mit rund 260 Brauereien und zahllosen Biergärten ist Oberfranken eine der wichtigsten Gerstensaftregionen Deutschlands. Die Strecke Nürnberg – Bamberg ist mit einer durchschnittlichen Fahrzeit von 44 Minuten schnell überbrückt. In Bamberg beeindrucken die Barockarchitektur und die hohe Dichte an Antiquitätenhändler. Das auf einer Flussinsel errichtete Alte Rathaus begeistert mit seiner Mischung aus Fachwerkbau und freskenverzierten Mauern. Gleich drei Stadtteile – die Bergstadt, die Inselstadt und die Gärtnerstadt – fanden in Bamberg ihren Weg auf die UNESCO-Weltkulturerbeliste. Die Gärtnerstadt ist ein im Mittelalter angelegtes Viertel, indem die Gärtner das Gemüse für die Bevölkerung zogen. Auf ihr Gemüse sind die Bamberger auch heute noch stolz. Eine Spezialität sind die Bamberger Hörnla. Diese festkochende Kartoffelsorte wird gerne zu Kartoffelsalat verarbeitet. Eine andere Rarität ist das Süßholz, das außer in Bamberg kaum noch in Deutschland angebaut wird. Architekturfreunde werden sich aber eher am Bamberger Dom und an der darin befindlichen Skulptur eines Reiters erfreuen. Der berühmte Bamberger Reiter ist ein Hauptwerk aus der späten Stauferzeit im dreizehnten Jahrhundert.

Coburg

Bayern kann auch „very british“ sein: Zumindest wenn man die Geschichte des Hauses Sachsen-Coburg berücksichtigt. Mit einer 50 Minuten dauernden Fahrt von Nürnberg nach Coburg lassen sich die Zusammenhänge klären. Auf Schloss Ehrenburg lebte einst Albert von Sachsen-Coburg, der spätere Gemahl der britischen Königin Victoria. Gerne erzählt man sich in Coburg die Geschichte, dass Victoria bei ihrem Besuch auf dem Schloss die erste Wassertoilette des Landes einführte. Ein anderer berühmter Besucher der Stadt war Martin Luther. Er weilte 1530 für ein halbes Jahr auf der Veste Coburg. Zwischen Schloss und Veste bietet Coburg eine sehenswerte Altstadt. Bemerkenswert sind die Coburger Erker, die sich reich verziert über zwei Stockwerke ziehen. Unter den sakralen Gebäuden ist die Morizkirche einen Besuch wert. Ihr imposanter Altar entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein reichlich verzierter Epitaph im Stil der Renaissance. Auch in Coburg sollte man nicht auf eine Bratwurst verzichten. Die Coburger Bratwurst wird traditionell über Kiefernzapfen gebraten und erhält dadurch eine besondere Geschmacksnote.

Für einen Tagesausflug in Bayern stehen sowohl kulturelle Highlights als auch erfrischende Seen zur Verfügung. Der nächste lauschige Biergarten mit schöner Aussicht ist immer nur wenige Bahnminuten entfernt. Buchen Sie jetzt Ihre Ausflüge zu den schönsten bayerischen Destinationen.