8.00 Uhr: Schwerin Hauptbahnhof

Bei eurer Ankunft am Schweriner Hauptbahnhof weht euch bereits eine frische Brise entgegen. In der Tat seid ihr laufend nur eine Viertelstunde vom See entfernt, an dessen Westufer sich die Stadt schmiegt. Der Fußmarsch lohnt sich auch deswegen, weil ihr dabei die Schweriner Altstadt durchquert und euch einen ersten Eindruck von der Stadt verschaffen könnt. 

 

8.30 Uhr: Schweriner Schloss

Eure erste Anlaufstelle am See ist das zwischen 1845 und 1857 errichtete Schweriner Schloss. Einst Residenz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge, tagt heute der mecklenburgische Landtag in diesem bedeutenden Vertreter des Historismus. Auf die Schlossinsel gelangt ihr über die steinerne Schlossbrücke. Das prachtvolle Schloss ist zwar nur eines der zweitausend Schlösser und Herrenhäuser des Bundeslandes aber das Gebäude, dank seiner romantischen Erscheinung (an der neben anderen Baustilen die Neorenaissance-Architektur maßgebend beteiligt ist) hat es sich als einziges den Spitznamen „Neuschwanstein des Nordens“ verdienen können.

Lennéstraße 1, 19053 Schwerin

 

10.00 Uhr: Museen erkunden

Nach einem reichhaltigen Frühstück habt ihr die Wahl zwischen dem Staatlichen Museum Schwerin und der Galerie Alte und Neue Meister, die sich praktischerweise direkt hinter dem Café Wallenstein angesiedelt haben. Wem das im Sommer zu anstrengend ist, kann sich direkt zur Anlegestelle der Weißen Flotte begeben, die sich einige Schritte vom Café Wallenstein entfernt befindet.

Museum Schwerin, Alter Garten 3, 19055 Schwerin

 

12.00 Uhr: Eine Insel-Schifffahrt

Der im Westen Mecklenburg gelegene Schweriner See ist in der Weichsel-Eiszeit entstanden und kann als Gletscherzungensee qualifiziert werden. Er ist in eine Jungmoränenlandschaft eingebettet und wird durch den Paulsdamm zweigeteilt: Innensee und Außensee. Von zahlreichen Inseln wird der in der Sonne glitzernde See wie von Tupfern überzogen. Den Innensee schmücken beispielsweise Schlossinsel, Kaninchenwerder und Ziegelwerder, den Außensee die Inseln Lieps, Horst und Rethberg. Der Besuch dieser Ausflugsorte mit dem Schiff war schon zu herzoglichen Zeiten Tradition. Auch heute noch lassen sich diese Inseln mit einem Dampfer abfahren. Wir empfehlen die Große Insel-Linie, die circa eineinhalb Stunden dauert. Vom Anleger fahrt ihr zunächst in Richtung Zippendorf, vorbei an der Insel Kaninchenwerder in den Stangengraben. Anschließend wird der Rückweg über den Heidensee angetreten. Bei An- und Abfahrt habt ihr wieder einen schönen Blick auf das Schloss. Die Bootstour lässt sich wunderbar mit der Mittagspause kombinieren. An Bord bekommt ihr Wiener Würstchen und Suppe serviert oder ihr könnt euch ein Picknick mitbringen.

Weisse Flotte, Werderstraße 140, 19055 Schwerin

 

14.00 Uhr: Vögel beobachten

Im von der Europäischen Union ausgelegten Vogelschutzgebiet „Schweriner Seen“ gibt es eine einmalige Flora und Fauna zu entdecken, wobei ihr auch auf seltene Exemplare wie Eisvogel, Neuntöter, Rohrdommel, Rotmilan, Schwarzspecht, Wachtelkönig und andere Seebewohner in ihrem natürlichen Umfeld stoßen könnt. Hier versteht ihr, warum der See 2015 von der internationalen Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) als „Lebendiger See des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Auch den König der Lüfte, der Seeadler, kann der aufmerksame Beobachter hier entdecken. Leider gibt es keinen direkten Ansitz für Vogelbeobachter. Rund um den See kommt ihr aber dank gut ausgebauter Fahrrad-, Reit- und Wanderwege leicht. Sucht euch eine ruhige Stelle, verharrt dort still und schaut euch aufmerksam um. Wer sich in abgelegene Gebiete wagt, kann mit etwas Glück auch die als Vögel des Glücks bekannten Kraniche bei der Brut beobachten.

 

15.00 Uhr: Nachmittag mit Wassersport

Für Wassersportler ist der Schweriner See ein deutsches Mekka. Das Angebot an Wasseraktivitäten ist quasi unerschöpflich. Boote jeder Bauart und Größe stehen am Ferienpark Retgenhof zum Verleih bereit – ob Kanus, Boote oder Yachten, je nach Vorliebe und Budget könnt ihr euer Gefährt auf Stunden-, Tages- oder Wochenbasis mieten. Wer gerne den Angelhaken auswirft, den erwarten hier Fischbesonderheiten wie den einheimischen Flussbarsch oder die Regenbogenforelle, die ursprünglich in den USA beheimatet ist. Der See hat als Lebensraum eine wichtige ökologische Bedeutung, welcher durch eine wohlabgewägte Mischung aus Tourismus und Naturschutz durch die lokalen Behörden geschützt wird. Das zahlt sich für den Angler aus, der hier auf viel unberührte Natur stößt. Nicht jeder hat die Geduld, die es zum Angeln braucht. Auch actiongeladene Sportarten wie Segeln oder Surfen haben hier Tradition. Für Anfänger und Fortgeschrittene gibt es ein breites Angebot an Kursen, bei denen euch die Grundlagen des Tauchens oder des Segelns beigebracht werden. Als Ergänzung zu diesen eher individualistisch angelegten Sportarten gibt es auch Möglichkeiten für Familien. Beliebt sind Wasserwandern im Paddelboot oder Kanutouren entlang des Ufers und hinein in kleine Seitenarme und Flüsse.

Ferienpark Retgendorf, Kiefernweg 1, 19067 Dobin am See (OT Retgendorf)

 

17.00 Uhr: Schwerin besichtigen

Zurück in der Stadt könnt ihr euch auf dem Rückweg zum Bahnhof noch das Bronzestandbild des Großherzogs Paul Friedrich auf dem Alten Garten und das Reiterdenkmal Friedrich Franz II. im Schlossgarten anschauen. Auch das Freilichtmuseum Schwerin-Mueß, welches am südlichen Ufer des Sees liegt, ist einen Abstecher wert. Hier wird anhand von historischen Gebäuden wie der Büdnerei und Objekten wie der Handdruckspritze für die Pferdebespannung Lebensweise der mecklenburgischen Landbevölkerung vom siebzehnten zum zwanzigsten Jahrhunderts lebendig.

Alte Crivitzer Landstraße 13, 19063 Schwerin, www.schwerin.de

Zurück am Bahnhof könnt ihr euch sonnengebräunt und mit noch nassen Haaren gemütlich in den Zug setzen und die Heimreise antreten.