Dresden, auch Elbflorenz genannt, ist dabei unser Ausgangspunkt für lohnenswerte Tagesausflüge auf den Spuren berühmter Maler. Alle Ziele sind in weniger als einer Stunde mit dem Zug zu erreichen.

Felsformation im Stile Michelangelos

Was Künstler und Architekten im Mittelalter anhand des Studiums natürlicher Phänomene und geometrischer Prinzipien in Verteidigungspläne umsetzten, hat die Natur in der Sächsischen Schweiz über Millionen Jahre ganz automatisch geschaffen. In Florenz war es einst Michelangelos Aufgabe, die Stadt durch Pläne für eine Bastei, eine sternförmige Verteidigungsfestung, vor feindlichen Angriffen zu schützen. In Rathen hat sich die Bastei fast von selbst errichtet und diente über viele Jahrhunderte als sichere Festung. Heute gelangen Besucher über die Basteibrücke zu dem Ausflugsziel. Sie erstreckt sich über 76,5 Meter und bietet einen sagenhaften Ausblick über die Elbe. Nur etwa fünfundvierzig Minuten Zugfahrt von Dresden entfernt befindet sich der Kurort Rathen, von dem aus ihr euren Ausflug in die fantastische Welt des Sandsteins und des Elbtals starten könnt. Besonders zu empfehlen ist hier auch eine Wanderung entlang der verschiedenen Routen, wie zum Beispiel der Route Rathen - Amselsee - Schwedenlöcher - Bastei - Felsenburg - Rathen, wo ihr auf circa fünf Kilometern in etwa zweieinhalb Stunden die Umgebung erkunden könnt. Wer das kühle Nass nicht scheut, sollte seine Badesachen auf jeden Fall dabei haben. Besonders empfehlenswert sind die ungefähr 3 km zwischen dem Kurort Rathen und der Stadt Wehlen. Nichts könnte einen herrlichen Sommertag besser abrunden als ein spontanes Bad in der Elbe – mit Blick auf die Bastei in einem der atemberaubendsten Nationalparks Deutschlands.

 

Das Lebensflair an den Moritzburger Teichen 

Dresden, ähnlich wie Florenz, war über die Jahrhunderte hinweg Künstlerhochburg und berühmt für seinen progressiven Geist. Als Gründungsort und Heimat der Künstlergruppe „Die Brücke“ bot es die notwendigen Impulse und Eindrücke, um mit althergebrachten Methoden der Kunst zu brechen und neue Ufer zu entdecken. Eines der Hauptziele war es, die Harmonie des Menschen mit der Natur neu zu erkunden. So waren besonders Seenlandschaften und andere Gewässer beliebte Ausflugsziele, um romantisch und provokativ zugleich Menschen beim Baden auf Gemälden einzufangen. Moritzburg mit seiner Teichlandschaft war dabei einer der Hauptanlaufpunkte, um das süße Leben zu genießen, den Sommer mit leichten Schritten zu begrüßen und spielerisch im Wasser zu entspannen – ganz im Sinne der Künstler und Bohemians. Die Moritzburger Teiche bieten die perfekte Kulisse, um in genau dieses Lebensgefühl einzutauchen. Lasst das bunte und laute Treiben der Großstadt hinter euch und steigt in den Zug! Der bringt euch in weniger als einer Stunde ins Landschaftsschutzgebiet Moritzburger Teiche, wo ihr über 26 Kilometer entlang der unterschiedlichen Gewässer wandern könnt. Die größten Teiche sind der Frauenteich und der Schlossteich. Der Frauenteich allein erstreckt sich auf über 60 Hektar. An den Ufern der Teiche könnt ihr entspannen, ein Picknick machen oder ein Buch schmökern. Wem das noch nicht genug ist, der sollte sich das Erlebnis einer Kutschfahrt mit Pferden des Moritzburger Landesgestütes rund um die Teichlandschaft nicht entgehen lassen.

 

Die Dresdner Heide

Die Dresdner Heide, die im Norden direkt ans Stadtgebiet Dresdens anschließt, ist Wald, Heidelandschaft und Rückzugsort zugleich. Hier ist die Welt noch in Ordnung, denn die Vögel zwitschern und liefern mitreißende Konzerte. Das Rauschen des Windes in den Bäumen vermittelt die Idee von Bewegung und Standfestigkeit. An den Ufern einer der Seen oder Teiche im Heidegebiet verlieren Zeit und mondänes Treiben an Bedeutung. Es scheint, das Tor in eine andere, magischere Umgebung hätte sich aufgetan. Da ist es nicht schwer, sich vorzustellen, wie sich wohl Caspar David Friedrich, der berühmte Maler der Romantik, einst auf seinen Spaziergängen durch dieses über 6000 Hektar große Idyll von Waldlandschaft gefühlt haben muss. Die Stadt ist euch zu laut und grell? Ihr sucht nach Ruhe, Ausgeglichenheit und Langsamkeit? Egal, ob ihr nur eine Stunde oder einen ganzen Tag inmitten der Natur verbringen wollt, die Dresdner Heide bietet euch genau den Rückzugsraum, den ihr sucht. Vom Hauptbahnhof erreicht ihr in nur einer Viertelstunde den Bahnhof Dresden-Klotzsche. Von dort aus könnt ihr dann direkt mit dem Erkunden der Dresdner Heide beginnen. Wenn ihr Lust auf ein wenig mehr Aktivität habt, dann könnt ihr eure Balance und körperlichen Fähigkeit im Kletterpark und beim Bogenschießen austesten.

 

Arno und Elbe – zwei Flüsse, die Landschaften geprägt haben, welche durch die Geschichte hinweg Inspiration und Muse für hochkarätige Künstler waren. Wenn ihr auch erfahren wollt, wie inspirierend diese Atmosphäre sein kann, dann solltet ihr diese Ausflugsziele auf jeden Fall genauer erkunden. Natürlich gilt es, eine Decke und genügend Proviant dabei zu haben. Wenn ihr lieber mit dem Rad unterwegs sein wollt, könnt ihr es problemlos in allen Regionalzügen mitnehmen.