Hauptbahnhöfe | Stuttgart Hbf, Stuttgart Neckarpark, Stuttgart Universität |
Bahnunternehmen | DB, DB-SNCF |
Flughäfen | Flughafen Stuttgart |
Öffentlicher Verkehr | Zug, U-Bahn, S-Bahn, Bus, Taxi |
Fahrkarten und Rabatte |
Stuttgart ist die Hauptstadt des Landes Baden-Württemberg und die sechstgrößte Stadt Deutschlands. Wer mit dem Zug nach Stuttgart fährt, dem fällt sofort die idyllische Lage zwischen Tälern, Wald und Reben auf. Und selbige Reben lassen auf mildes Klima schließen. Stimmt, denn die Berge der Schwäbischen Alb und des Schwarzwaldes schützen die Region vor Winden. Kein Wunder, dass in Stuttgart der Wein mitten in der Stadt wächst und auf 423 Hektar angebaut wird. Vermutlich haben die Römer die Weinreben eingeschleppt. Aber nicht nur die Anhöhen mit ihren Weinbergen bestimmen das Stadtbild, sondern auch Grünanlagen, wie etwa das Naturschutzgebiet Rot- und Schwarzwildpark, von Friedrich I. angelegt. Dort findet man auf 830 Hektar Ruhe, Rot- und Damwild. Im „Stuttgarter Kessel“ liegt die Stadt zwischen Wäldern und Weinbergen in einer idyllischen, hügeligen Landschaft – zwischen verschiedenen Teilen der Stadt herrscht eine Höhendifferenz von bis zu 300 Metern, was für Städte dieser Größe sehr selten ist.
Die im Zentrum von Baden-Württemberg gelegene Stadt Stuttgart verfügt mit ihrem Hauptbahnhof über ein architektonisch sehr interessantes Bahnhofsgebäude, das 1914 erbaut wurde. Es besteht aus unterschiedlich großen Würfeln, die teilweise asymmetrisch miteinander verbunden wurden. Hinzu kommt noch die außergewöhnliche Gestaltung der Fassade mit ihrer Verkleidung aus Muschelkalkquadern.
Es gab zwei Vorgängerbahnhöfe, erster und zweiter Zentralbahnhof genannt. Der erste Bahnhof war mehr als schlicht. Er bestand aus einer Holzhalle, die vier bescheidene Gleise überspannte. Aber immerhin fuhr von dort 1846 der erste Zug ab. Dass die Kapazitäten hinten und vorne nicht ausreichten, war schnell klar, und man baute weiter. Der heutige Stuttgarter Kopfbahnhof ist zum Kulturdenkmal geworden. Er gehört mit seinen16 Gleisen zu einem der am häufigsten frequentierten Bahnhöfe Deutschlands. Damit steht Globetrottern die Welt offen und rund 300 000 Reisende nutzen Tag für Tag diese Möglichkeit.
Die Züge verkehren innerhalb Deutschlands und Europas mit IC und ICE. So geht es in etwas mehr als 2 Stunden mit diesen Zügen von Stuttgart nach München und nach etwa 7 Stunden fährt man im Kieler Bahnhof ein. Mit ICE und dem französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV hat man in knapp 5 Stunden Paris erreicht. Rund 8 Stunden braucht man mit ICE, TGV und Eurostar bis London.
Mit sieben S-Bahnlinien, 15 Stadtbahnlinien, 56 Buslinien und Regionalbahnen kann sich der öffentliche Nahverkehr sehen lassen. Dazu kommt eine Standseilbahn und eine Zahnradbahn. Nachtverkehr, Fahrräder am Bahnhof und Taxis sind eine Selbstverständlichkeit. In Stuttgart kommt man, neben Bussen, Stadtbahnen und S-Bahnen, am besten zu Fuß voran.
Alle Sehenswürdigkeiten sind nämlich leicht erreichbar. Wer es originell liebt, zuckelt mit der Zahnradbahn, im Volksmund Zacke genannt, vom Marienplatz bis Degerloch. 2,2 km schafft die Bahn, die 1884 in den Dienst gestellt wurde. Ein anderes Original ist die denkmalgeschützte Standseilbahn. Sie bringt ihre Fahrgäste vom Südheimer Platz in Heslach zum Waldfriedhof und überwindet auf der Fahrt 87 Höhenmeter. Die beiden original erhaltenen Teakholzwagen mit ihren Messingbeschlägen erinnern an die 1920-er Jahre. Und weil die Bahn auf dem Waldfriedhof endet, haben die Schwaben ihr den spöttischen Namen „Erbschleicherexpress“ verpasst.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Eine schwäbische Eisenbahn der besonderen Art findet man auf dem Killesberg, höchster Ausläufer der Feuerbacher Heide. Zum Höhenparkt Killesberg können Lauffreudige zu Fuß hinauf. Die anderen nehmen Stadtbahn, Bus oder U-Bahn. Durch den 50 Hektar großen Park kann man sich mit einer schmalspurigen Parkeisenbahn mit Diesel- und Dampfloks kutschieren lassen. 14 überdachte Personenwagen rattern durch die riesige Parklandschaft mit Wasseranlagen und üppiger Blumenpracht.
Niemand, der Stuttgart besucht, wird eines der wohl schönsten Wahrzeichen direkt hinter dem Bahnhof verpassen: das neue Schloss, erbaut von 1746 bis 1807. Es sollte als Residenz und zu Wohnzwecken den württembergischen Königen und Herzögen dienen. Im Zweiten Weltkrieg wurde es fast komplett zerstört. Ab 1958 erfolgte die Rekonstruktion. Heute wird das Schloss teilweise ganz profan von der baden-württembergischen Landesregierung besetzt. Aber immerhin ist es seit 2014 auch wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Besonders interessant ist das Lapidarium im Keller, wo römische Steindenkmäler zu bewundern sind.
Zu einem Neuen Schloss gehört naturgemäß auch ein altes Exemplar. So ist es. Verbunden durch Schiller- und Schlossplatz thront das burgartige Gemäuer aus dem zehnten Jahrhundert unmittelbar neben seinem Nachfolger. Als Carl Eugen von Württemberg Mitte des 18. Jahrhunderts nach Stuttgart kam, mäkelte der 16-jährige am Schloss herum. Zu klein und nicht standesgemäß sei der alte Kasten. So wurde das Neue Schloss gebaut. Heute bilden die beiden Schlösser mit ihren unterschiedlichen Stilarten ein einzigartiges Ensemble. Im Alten Schloss ist übrigens das Landesmuseum untergebracht. Genug der Schlösser. Jetzt geht’s zur Staatsgalerie, die drei Minuten entfernt hinter dem Oberen Schlossgarten liegt. Kunst aus dem 14. Jahrhundert bis heute hängt an den Wänden, verbirgt sich hinter Vitrinen oder steht als Skulptur mitten im Raum. Und danach spaziert man in rund 10 Minuten zum Heusteigviertel, womöglich die schönste Ecke Stuttgarts.
Über die liebevoll begrünten Stäffeles, so nennt man in Schwaben Treppen, geht es an wunderschönen Häusern aus der Gründerzeit vorbei; man entdeckt kleine Läden und Galerien. In einem der verborgenen Lokale sollte man sich niederlassen und das schwäbische Nationalgericht bestellen: Lense met Schpätzle ond Saitewürschtle, auf gut deutsch: Linsen mit Spätzle und Würstchen. Dazu einen Schoppen Wein, einen Trollinger oder Riesling von den Stuttgarter Weinhängen. Immer gemäß dem guten alten Trinkspruch der Schwaben: Was du heute kannscht entkorka, verschieb des bloß net auf morga. Übersetzung überflüssig, oder?
Der Tourismus in Stuttgart konzentriert sich vor allem auf technische Sehenswürdigkeiten: Hier haben große Firmen wie Daimler, Porsche und Bosch ihren internationalen Hauptsitz, und so gibt es unter anderem ein Porsche- und ein Mercedes Benz-Museum. Auch der Stuttgarter Fernsehturm ist ein Wahrzeichen der Stadt, das es sich zu sehen lohnt. Die Stadtbibliothek ist durch ihre besondere, moderne Architektur einen Besuch wert.
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