Hauptbahnhöfe | Madrid-Atocha, Barcelona-Sants, Málaga-María Zambrano |
Bahnunternehmen | Renfe, Renfe-SNCF |
Flughäfen | Flughafen Madrid-Barajas, Flughafen Barcelona-El Prat |
Öffentlicher Verkehr | Zug, U-Bahn, S-Bahn, Bus, Taxi |
Fahrkarten und Rabatte |
Viva España. Man muss nicht die Nationalhymne summen, wenn man mit dem Zug nach Spanien fährt, sollte sich aber auf den Nationalstolz der Spanier gefasst machen. Stichwort Real Madrid und FC Barcelona. Und es ist eine lange Reise, die schon mal 30 Stunden dauern kann, je nachdem, wann und wo man abfährt. Lesestoff und Proviant einpacken. Die Fahrt führt quer durch Frankreich. Bis Montpellier durchquert der Zug große Weingebiete, sanfte Hügellandschaften und riesige Nationalparks bis nach Montpellier. Von dort führt das letzte Teilstück am Mittelmeer entlang bis Barcelona. Die Stadt am Meer ist bekannt für ihre zahllosen, bedeutenden Sehenswürdigkeiten und für das turbulente Nachtleben. Demgegenüber ist Spaniens Hauptstadt Madrid Sitz des spanischen Königshauses und hat als Handelszentrum internationale Bedeutung.
Die Ankunft auf dem Hauptbahnhof Barcelona-Sants, dem wichtigsten der Stadt, lässt zunächst keinerlei Rückschlüsse auf die architektonischen Schönheiten der Barcelonas zu, denn das Bahnhofsgebäudes ist eher schlicht. Umso beeindruckter ist man als Reisender, sobald man das Zentrum erreicht. Weithin sichtbar ist das Wahrzeichen von Barcelona: Die Kirche Sagrada Família, die Unvollendete des Ausnahmearchitekten Antoni Gaudí. 2026, zu seinem 100. Todestag, soll sie fertig sein.
Mit seinen unnachahmlichen Bauwerken hat Gaudí das Stadtbild von Barcelona geprägt. Casa Milá, der Park Guell, Casa Vicens und viele andere. Zu den wichtigsten Museen der Stadt gehören das Museum Fundació Miró und das Museum Picasso. Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist der Torre Agbar. Schon tagsüber ist man von diesem 142 Meter hohen Turm fasziniert, dessen Fassade aus Glaslamellen und Aluminium besteht. Nachts aber wird er zu einem Meisterwerk, das blau- und rotsilbrig in den Himmel ragt. Zwingend erforderlich ist ein Abstecher zum gotischen Stadtviertel, Barcelonas ältestem Stadtteil mit winkligen Gassen und historischen Gebäuden.
Wer mit dem Zug in Madrid auf dem Bahnhof Atocha ankommt, kann sich glücklich schätzen, denn zu all den Sehenswürdigkeiten in Madrid ist es nicht weit. Gleich um die Ecke liegt das Museo del Prado, eines der bedeutendsten und größten Museen der Welt. Fra Angelico, Botticelli, Caravaggio, Dürer, Rembrandt – Tage könnte man dort verbringen und hätte immer noch nicht alles gesehen. Gesehen haben aber muss man den königlichen Palast. Bevor man sich in den 3000 Räumen verläuft, sollte man sich besser in die original erhaltene Küche begeben. An den riesigen Herden erwartet man jede Sekunde das beschürzte Personal, das in den Kupfertöpfen rührt. Weil die Real Basílica de San Francisco el Grande so pompös aussieht, wie der Name klingt, ist sie einen Besuch wert. Denn neben der dominierenden goldenen Farbe sind es die monumentalen Gemälde von Goya, Velásquez und Zurbarán, die den Besucher faszinieren. Zur Erholung geht´s in den Park, dem schönsten von Madrid, dem 120 Hektar großen Madrid Río mit seinen gewagten Brückenkonstruktionen, die das Grün durchbrechen.
Wer sich auf eine Zugreise von Barcelona nach Madrid begibt, kann wählen, ob er auf der hochmodernen Schnellfahrstrecke mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Kilometern durch Spaniens Osten rasen will oder es mit Regionalzügen ganz gemütlich angehen lässt. Der Unterschied in der Zeit ist beträchtlich. Statt in fast 9 Stunden mit der Regionalverbindung schafft man die 621 Kilometer lange Strecke von der Ostküste über Saragossa bis in die Hauptstadt Spaniens auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke mit den Zügen AVE in gerade einmal 2 Stunden und 30 Minuten. Und der Flexibilität sind auf dieser beliebten Strecke keine Grenzen gesetzt. Bis zu zwanzig Mal am Tag bedient die spanische Zuggesellschaft RENFE diese beliebte Strecke von Barcelona Sants nach Madrid Atocha, dem Hauptbahnhof in der Metropole.
Zu den gefragten Zugstrecken Spaniens gehört zweifelsohne auch die Strecke von der Hauptstadt hinunter in den Süden an die Westküste. Buchen Sie einen Zug von Madrid nach Sevilla, und Sie können auch hier auf die Hochgeschwindigkeitszüge AVE zurückgreifen, die die 472 Kilometer lange Strecke über Córdoba mit bis zum 300 Stundenkilometern absolvieren. 31 Brücken und 17 Tunnel bewältigen dabei die Züge, die von der kastilischen Hochebene bis auf Meeresspiegelniveau hinunterfahren. Nur 2 Stunden 30 Minuten braucht der AVE im Schnitt für die Strecke, und insgesamt stehen täglich 16 Verbindungen zwischen der Hauptstadt und Sevilla zur Verfügung. Dank dieses reichhaltigen Angebots und der enormen Geschwindigkeit haben die Hochgeschwindigkeitszüge auf dieser Strecke das Flugzeug als Konkurrent zurückgesetzt. Rund 80 Prozent aller Reisenden wählen inzwischen lieber den Zug.
Reisende aus Deutschland, die in die spanische Hauptstadt reisen wollen, nehmen gerne den Zug von Köln nach Madrid. Dabei durchqueren sie gleich zwei Länder, nämlich Belgien und Frankreich. Zunächst geht es von Köln aus mit dem ICE nach Brüssel, wo man eine knappe Stunde Aufenthalt hat. Mit dem französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV geht es dann in 4 Stunden weiter ins südfranzösische Valence, wo man nach einer Umsteigezeit von 23 Minuten bereits den Anschluss an den spanischen AVE bekommt. Mit diesem fährt man in 4 Stunden 28 Minuten in die spanische Küstenstadt Barcelona. Nach 29 Minuten Umsteigezeit geht es dann mit dem AVE weiter nach Madrid. Ein Dutzend Mal besteht täglich eine Verbindung von Köln nach Madrid, mit der man die Gelegenheit hat, Deutschland, Belgien, Frankreich und Spanien ausgiebig zu bestaunen.
Gut 1000 Kilometer lang ist die Zugreise von Frankfurt am Main nach Barcelona. Sie führt einmal quer durch Frankreich in den tiefen Süden und dann an der Küste entlang bis zur Landeshauptstadt Kataloniens. Sieben Mal am Tag hat man eine Verbindung nach Südspanien, die erste verlässt Frankfurt am Main bereits morgens um 6 Uhr 58. Dann geht es mit dem ICE in knapp 2 Stunden ins Elsass nach Straßburg. Nur zwanzig Minuten muss man dort auf den Anschluss warten, der in Form des französischen Hochgeschwindigkeitszugs TGV zur Verfügung steht. 4 Stunden 45 Minuten später erreicht man das südfranzösische Valence und steigt nach 1 Stunde 18 Minuten Umsteigezeit in den spanischen Hochgeschwindigkeitszug AVE, der einen in 4 Stunden 28 Minuten nach Barcelona bringt.
In Spanien stellt die Bahngesellschaft des Landes, die RENFE, sowohl die Züge für den regionalen, als auch für den Fernverkehr zur Verfügung. Mit den Regional- und InterCity-Zügen verbindet RENFE die größeren Metropolen mit kleineren Reisezielen im Hinterland. Die Züge halten an vielen Bahnhöfen, wodurch die Reisezeit sich verlängert. Dafür erreicht man auf diese Weise auch Orte, die außerhalb der großen Touristenzentren liegen. Mit den nationalen Highspeed-Zügen bietet Spanien schnelle Verbindungen zwischen den größeren Städten an und verkürzt die Reisezeit beachtlich. Der AVE, das Flaggschiff der Hochgeschwindigkeitsflotte, erreicht Geschwindigkeiten bis zu 310 Stundenkilometern und schafft so die Strecke zum Beispiel von Madrid nach Barcelona in unter 3 Stunden. Reservierungen sind übrigens für beide Zugtypen erforderlich.
Mit den Hochgeschwindigkeitszügen bietet Spanien ideale Möglichkeiten, das Land schnell und komfortabel zu bereisen. Die vier Hauptrouten verbinden die in vier Himmelsrichtungen verteilten bekanntesten Orte mit der spanischen Hauptstadt Madrid, die im Herzen des Landes liegt. Von hier geht es nach Santiago de Compostela im äußersten Nordwesten Spaniens, das man von der Hauptstadt aus in gut 5 Stunden erreicht. Mit den Strecken Madrid-Sevilla, Madrid-Málaga sowie Madrid-Grenada wird der Südwesten auf schnelle Weise mit der Hauptstadt verbunden. Mit dem AVE sind diese Strecken in 2 Stunden 30 Minuten zu bewältigen. Zu den frequentiertesten Strecken zählt die Verbindung zwischen Madrid und Barcelona. Auch sie bewältigt der AVE in komfortablen 2 Stunden 30 Minuten.
Der Service an Bord der Züge von RENFE ähnelt dem, den der Reisende aus Deutschland gewohnt ist. Auf Regionalverbindungen wird in der Regel keine Bordgastronomie geboten. Hier muss man selbst für die Verpflegung sorgen. In den Hochgeschwindigkeitszügen dagegen steht ein Bistrowagen – je nach Zug im Wagen 4 oder 14 –zur Verfügung. Die dortige Cafeteria ist gut bestückt mit Snacks und Getränken, die man sich in der ersten Klasse auch individuell auswählen und zum Platz bringen lassen kann. Hinzu kommen Snack- und Getränkewagen, die als mobiler Cateringservice durch die Waggons kommen und die Reisenden auch in der zweiten Klasse gut versorgen.
Das Preissysteme für Zugfahrkarten in Spanien wird von RENFE in drei Klassen aufgeteilt: Turista, Turista Plus und Preferente. Wer meint, Turista, als praktisch die 3. Klasse, biete unbequeme Holzbänke, wird sehr angenehm überrascht werden. Turista bietet zwei Sitze jeweils links und rechts des Mittelgangs, an jedem Platz befindet sich eine Steckdose, und die Waggons sind sogar mit Monitoren ausgestattet, auf denen man Filme schauen kann. Die Kopfhörer dazu verteilt das Zugpersonal. Bei Turista Plus ist dies gleich, hier aber reduziert sich die Sitzanordnung auf zwei zu eins, so dass man hier auch Einzelplätze buchen kann. Die erste Klasse in den AVE-Zügen, Preferente genannt, ist mit großen Ledersitzen ausgestattet. Besitzer dieses Tickets können außerdem in den Bahnhöfen den "Salas Club" während der Wartezeit nutzen.
Wer für seine Spanienreise ein günstiges Zugticket buchen möchte, kann zwischen verschiedenen Tarifarten wählen. Bis zu 70 Prozent kann man beim Promo-Ticket sparen, das im Voraus gebucht werden muss und nur für die 2. Klasse gilt. Das Kartenkontingent ist limitiert, sodass man möglichst frühzeitig buchen sollte. Beim Promo+ kann man immer noch Preisnachlässe von bis zu 65 Prozent erhalten, wobei die Preise je nach Reisezeitpunkt und Zuggattung variieren. Anders als beim Promo ist hier auch eine Sitzplatzreservierung möglich und Umbuchungen können gegen 20 Prozent des Kaufpreises vorgenommen werden. Auch diese Ticketart ist nur für die 2. Klasse buchbar. Beim Flexible werden die Standardpreise zugrunde gelegt, dafür sind die Sitze frei wählbar und Änderungen sind kostenlos möglich.
Mit Trainline steht ein hochmodernes, flexibles und komfortables Buchungssystem zur Verfügung, um Zugtickets für die Reise nach und durch Spanien zu kaufen. Wenn man online mit Trainline seine Zugreise buchen möchte, kann man in der Suchmaske seine gewünschte Reiseroute und die Reisedaten eingeben und wird dann in wenigen Sekunden mit den tagaktuellen Verbindungen versorgt. Es lassen sich zu den einzelnen Verbindungen die Reiserouten ermitteln, inklusive der zu erwartenden Umsteigezeiten. Damit wird die Reiseplanung besonders bequem und sicher. Hat man sich für eine Verbindung entschieden, lässt sich die Rückreise ganz einfach dazubuchen. Registriert man sich, hat man zusätzlich den Vorteil, dass bisher eingegebene Daten und Sparkarten automatisch herangezogen werden und man sich so die erneute Eingabe ersparen kann. Am Ende kann man die gebuchte Reise problemlos über die gängigen Kreditkarten, aber auch per PayPal bezahlen.