Hauptbahnhöfe | Roma Termini, Milano Centrale, Venezia Mestre |
Bahnunternehmen | Trenitalia, Italo |
Flughäfen | Roma-Fiumicino, Milan-Malpensa, Napoli-Capodichino |
Öffentlicher Verkehr | Zug, U-Bahn, S-Bahn, Bus, Taxi |
Fahrkarten und Rabatte |
Eine abwechslungsreiche Landschaft mit Tälern und Bergen, pulsierenden Städten und putzigen Dörfern zieht vorbei, wenn man mit dem Zug nach Italien unterwegs ist. Zunächst geht es quer durch Deutschland. Je nachdem, von wo man die Reise antritt, rauscht die Bahn im Norden durch moorige Geestlandschaften, überwindet Höhenzüge, fährt durch liebliche Weinberge, vorbei an romantischen Fachwerkstädtchen und erreicht schließlich das Alpenvorland und Österreich. Hinter Innsbruck geht es über den legendären Brennerpass und Italien ist erreicht, wo man zunächst vorbei an den riesigen Rebenterrassen Südtirols fährt. Von Verona, flankiert von Mailand und Venedig, geht es nach Rom, der Ewigen Stadt. Wer bis hinunter an die Südspitze fährt, landet in Reggio Calabria, gegenüber von Sizilien.
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Zuerst mit dem Zug nach Rom fahren, dann zu Fuß durch die historische Altstadt streifen und das möglichst am frühen Morgen. Denn bei zehn Millionen Besuchern pro Jahr kann es tagsüber schon mal eng werden. Sobald man den Hauptbahnhof Roma Termini verlassen hat, nimmt man sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten vor. Als da wäre natürlich das Kolosseum, Roms Wahrzeichen von 72 n. Chr. In diesem größten Amphitheater fanden die blutigen Gladiatorenkämpfe statt. Unblutig ging es dagegen im Forum Romanum zu. Dort war ab dem siebten Jahrhundert v. Chr. das Zentrum kulturellen und religiösen Lebens. Spektakulär ist das Pantheon, ein antikes Bauwerk von 114 n. Chr., dessen Kuppel einen gigantischen Durchmesser von 43 Metern hat. Im weltberühmten Trevi-Brunnen kann man kurz seine Füße kühlen, geht vorbei an der ewig überfüllten Spanischen Treppe zur Villa Borghese mit den berühmtesten und wertvollsten Kunstsammlungen der Welt. Ein Tipp am Rande: Wer Karten vorbestellt, erspart sich die endlosen Wartezeiten.
Wer mit dem Zug nach Mailand fährt, steigt am Milano Centrale nicht nur am wichtigsten Mailänder Bahnhof aus, sondern an einem der bedeutendsten im europäischen Verkehrsnetz. Der Stil des Bahnhofsgebäudes, eine Mischung aus klassizistischer und römischer Monumentalarchitektur, macht ihn zur ersten Sehenswürdigkeit in der Stadt der Mode. Die spielt in der zweitgrößten Metropole Italiens natürlich eine zentrale Rolle. Elegant bis exzentrisch gekleidete Milanesen flanieren in den Fußgängerzonen und genießen die bewundernden Blicke. Als Besucher zeigt man seine Bewunderung eher für den bekannten Mailänder Dom, ein mächtiger Marmorbau mit auffällig spitzen Türmen. Am Rande der Altstadt ist ein höchst ungewöhnliches Schloss zu finden, das Castello Sforzesco. Es erinnert mit seinen Zinnen und Türmen an eine Festung. Und genau das war das Castello, das um 1450 erbaut wurde. Es diente nicht nur der Abwehr finsterer Gesellen von außen, sondern sollte auch vor innerstädtischen Aufständischen schützen. Heute kann man sich im begrünten Innenhof ergehen und das Museum mit beeindruckenden Schätzen aus der Antike und Renaissance anschauen.
Eine Zugreise von Florenz nach Rom ist für jeden Italienbesucher ein Erlebnis, denn die Schnellfahrstrecke Direttissima Firenze-Roma verbindet die Hauptstadt der malerischen Toskana mit der Hauptstadt Italiens. 236 Kilometer lang schlängelt sich das Gleisbett durch die hügelige Landschaft Nord- und Mittelitaliens, was zu einer beeindruckenden Anzahl von Tunneln führt, wie dem fast elf Kilometer langen Tunnel bei San Donato. Ebenso spektakulär ist das über fünf Kilometer lange Paglia-Viadukt, das als längste Eisenbahnbrücke Italiens und eine der längsten Bogenbrücken Europas gilt. Da die Strecke mit zu den beliebtesten Italiens gehört, frequentieren die Züge hier zu Stoßzeiten fast alle zwanzig Minuten und brauchen im Schnitt 1 Stunde 30 Minuten, um das Ziel Rom zu erreichen, wenn man die Hochgeschwindigkeitszüge Frecciargento oder Frecciarossa auf der Strecke wählt. Dabei erreichen die Züge bis zu 250 Stundenkilometer.
Nicht minder reizvollreizvoll und beliebt ist eine weitere Bahnstrecke, die in Rom beginnt. Buchen Sie einen Zug von Rom nach Neapel und wählen Sie gleich zwischen drei verschiedenen Streckenverläufen: Die obere Strecke via Cassino, die vor allem von Regionalzügen bedient wird, die Schnellfahrstrecke, auf der die Hochgeschwindigkeitszüge verkehren, und die Bahnstrecke Rom-Formia-Neapel, die zu großen Teilen an der italienischen Westküste entlang verläuft und damit besonders beeindruckende Aussichten bietet. Hier sind erhebliche Steigungen und Gefälle zu bewältigen, und zwei etwa siebeneinhalb Kilometer lange Tunnel mussten für die Strecke gebaut werden. 47 Verbindungen gibt es am Tag von Rom nach Neapel, was nicht zuletzt den verschiedenen Streckenführungen zu verdanken ist. Dabei verkehren die Züge zu Stoßzeiten zum Teil in 10-Minuten-Taktungen, ansonsten fahren sie ungefähr alle 30 Minuten.
Eine Fahrt mit dem Zug von München nach Mailand ist auch für eingefleischte Zugreisende eine aufregende Sache. Denn gleich hinter München geht es in die spektakulären Alpen, die die Züge auf einem gut 200 Kilometer langen Teilstück durchqueren. Je nachdem, welchen Routenverlauf man wählt, ist man dabei zwischen 7 und 8 Stunden unterwegs und erlebt dabei beeindruckende Panoramen, die am Zugfenster vorbeiziehen. Entweder entscheidet man sich ab München für den Eurocity Richtung Bologna und steigt in Verona auf den italienischen Hochgeschwindigkeitszug Frecciarossa um, oder man nimmt den Nightjet nach Innsbruck und findet dort Anschluss nach Verona. In beiden Fällen wird die letzte Stunde Fahrtzeit im Hochgeschwindigkeitszug verbracht. Fünfmal am Tag bedient die Deutsche Bundesbahn in Partnerschaft mit den italienischen Bahnunternehmen die Strecke von München nach Mailand.
Wenn Sie eine Zugreise von Frankfurt am Main nach Rom buchen, haben Sie eine große Auswahl an Zugverbindungen und können die Abfahrtszeit den ganzen Tag über beliebig auswählen. Je nach Streckenführung verkehren die Züge bis zu 19 Mal täglich zwischen Frankfurt und Rom, wobei die Fahrtzeit im Durchschnitt 12 Stunden beträgt. Die ideale Verbindung verläuft mit dem ICE von Frankfurt am Main nach München, wo man nach nur elf Minuten Umsteigezeit den Eurocity nach Bologna erreicht. Nach einer halben Stunde Umsteigezeit geht es dann ab Bologna mit dem Hochgeschwindigkeitszug in gut 2 Stunden in die italienische Hauptstadt Rom. Langweilig wird es einem auf der Strecke nicht, denn wenn man nach Deutschlands Flachland in die Alpenwelt vordringt, dann die herrliche Toskana durchquert, um zuletzt in Mittelitalien aus dem Zug zu steigen, hat man eine wunderbare Zugfahrt mit malerischen Eindrücken und spektakulären Streckenabschnitten erlebt.
In Italien verkehren im grenzübergreifenden Verkehr die deutschen Fernzüge InterCity und Eurocity sowie im Nachtzugbetrieb der EuroNight, der InterCityNotte sowie die City Night Line aus Deutschland und Österreich. In Italien selbst werden viele Strecken mit dem RGV oder dem Regionale bedient. Der RGV ist vergleichbar mit dem Regionalexpress in Deutschland, der Regionale ähnelt der Regionalbahn in Deutschland. Diese Züge werden vor allem auch auf Kurzstrecken und ins Hinterland eingesetzt. Für die Fernverbindungen auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken werden die Eurostar Italia genutzt. Drei verschiedene Modelle, der Frecciarossa, der Frecciargento und der Frecciabianca stehen dazu zur Verfügung. Dabei ist der Recciarossa, der "Rote Pfeil", der schnellste von den dreien.
Am bequemsten zum Durchqueren Italiens eignen sich die Hochgeschwindigkeitsstrecken, die Direttisima, die sich von Neapel im Süden bis hinauf nach Turin, Mailand und Venedig im Norden Italiens ziehen und die wichtigen Metropolen miteinander verbinden. Auf ihnen verkehren die drei Vertreter der Eurostar Italia, je nach Bedarf als Züge mit Neigungstechnik. Auf den Routen Rom nach Venedig und Rom nach Verona verkehren allein jeweils täglich 8 Züge. Hinzu kommen Verbindungen von Rom nach Lecce, nach Bari, nach Reggio Calabria, nach Mantova und nach Genua. Mit den Regionalzügen von Trenitalia hat man dann vielfältige Anbindungen an das italienische Hinterland.
Der Service an Bord italienischer Züge ähnelt dem auf Zügen in Deutschland. Auf den Regionalzügen R und RGV wird kein Service angeboten. Auf den Fernstrecken hängt es vom Zugtyp ab. Bei manchen ist kein Service verfügbar, bei den Hochgeschwindigkeitszügen dagegen werden Getränke, Snacks und Zeitungen bis zum Platz gebracht, das gilt vor allem in der 1. Klasse. Wählt man den Nachtzug, unterscheidet sich das Angebot in Üppigkeit je nachdem, ob man 1. oder 2. Klasse gebucht hat. Kenner des italienischen Zugreiseverkehrs empfehlen übrigens, fast immer die 1. Klasse zu buchen, auch auf den Regionalzügen, weil die Ausstattung besser und die Sitzanordnung bequemer ist, was gerade auf längeren Strecken einen echten Mehrwert darstellt.
In Italien gibt es verschiedene Preissysteme für Zugfahrkarten, je nachdem, ob man mit dem Regionalexpress oder den Schnellzügen unterwegs ist. Im ersten Fall berechnet sich der Preis nach den Kilometern, bei letzterem handelt es sich um ein Globalpreissystem, da hier auch ausländische Bahnunternehmen wie die Deutsche Bahn oder der TGV Frankreich eingebunden sind. Bei der Kilometerpreisberechnung gibt es kaum Sparmöglichkeiten. Anders verhält es sich bei den Schnellzugverbindungen. Hier hat vor allem das Auftreten des Konkurrenten Italo für Bewegung in der Preisstruktur gesorgt. Allein in der 2. Klasse gibt es drei verschiedene Kategorien, von einfach bis zum erhöhtem Sitzkomfort und Bordservice. Ebenso in der 1. Klasse, die noch die "Executive"-Variante anbietet mit 1 + 1 Bestuhlung und optionalem Konferenzraum.
Wer ein günstiges Zugticket buchen möchte, sollte sich gleich bei verschiedenen Anbietern umschauen, denn in Italien gibt es, anders als in Deutschland, nicht den einen Platzhirsch, an dem man sich orientieren kann. Konkurrenzunternehmen bewegen sich auf den Schienen und bedienen auch nicht immer dieselben Regionen, sodass man für den jeweiligen Streckenabschnitt möglicherweise von einem Sparticket zum nächsten Wechseln muss. Günstig sind grundsätzlich die Regionalzugverbindungen, die sich an den gefahrenen Kilometern orientieren. Im Fernbereich kann man zwischen Super Economy, Economy und Standard Raten wählen, je nachdem, wie viel Flexibilität man bezüglich der Reisedaten benötigt. Limitiert in der Zahl aber attraktiv sind die Samstagsraten, bei denen zwei Erwachsene für den Preis von einem reisen.
Trainline bietet ein sehr komfortables und einfach zu bedienendes Buchungssystem für Zugtickets von, nach und durch Italien. Wenn man online mit Trainline seine Zugreise buchen möchte, erstellt man am Anfang ein persönliches Konto, über das man dann nach Eingabe seines Passworts beliebige Buchungen vornehmen kann. Suchanfragen, Reisende und bisherige Rabattkarten merkt sich das System, sodass man auf letzte Eingaben auch später noch schnell und einfach zurückgreifen kann. Dabei erhält man die günstigsten Bahnpreise und kann auch die Bahnkarte einsetzen, wenn man eine besitzt. Man kann zwischen Günstig, Semi-Flex und Flexibel auswählen und sich vom System nach Eingabe der Reisedaten die möglichen Verbindungen anzeigen lassen. Nach Treffen einer Auswahl geht es zur Buchung und Bezahlung, was über die gängigen Kreditkarten, aber auch per PayPal möglich ist.